Donnerstag, 29. Dezember 2005

Auf der Suche nach der Intelligenz

War Albert Einstein klug, begabt oder albert
intelligent? Er galt als Spätentwickler
und war angeblich ein schlechter
Schüler. Von sich selbst sagte er:
"Meine Hauptschwäche war ein
schlechtes Gedächtnis für Worte
und Texte". Dafür wurde er später ein
"Genie" in Mathematik und Physik und
entwickelte die Relativitätstheorie. Aber
woher hatte Einstein seine Begabung? Was ist überhaupt Intelligenz? Wie entsteht sie? Woran wird sie festgemacht, und wie kann sie gemessen werden? Welchen Einfluss haben Vererbung und Umwelt? Sind intelligente Menschen automatisch gute Schüler und erfolgreich im Beruf?


Was ist Intelligenz?

Es gibt da etwas, das ist bei uns Menschen anscheinend besonders ausgeprägt. Es hat etwas mit Bewusstsein, Verstehen, Planen und Problemlösen zu tun - es ist schwierig zu fassen. Trotz intensiver Forschung in den vergangenen hundert Jahren, hat sich die Wissenschaft bis heute nicht auf eine einheitliche Definition der menschlichen Intelligenz einigen können.


Der Generalfaktor

Ein Teil der Psychologen ist der Meinung, dass unsere Intelligenz durch einen einzigen Faktor, eine einzige Zahl gut beschrieben werden kann. Für sie gibt es eine einzige Grundfähigkeit - wer viel davon besitzt, schneidet in allen Intelligenzbereichen gut ab. Gemeint sind dabei stets die Eigenschaften, die in IQ-Tests gemessen werden: räumliches Vorstellungsvermögen, verbaler Ausdruck, abstraktes Denkvermögen. Der Generalfaktor ist im Wesentlichen mit dem IQ identisch, wie er seit den ersten Intelligenztests ermittelt wird.


Viele Fähigkeiten

Andere Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass unsere Intelligenz eine Eigenschaft mit vielen Facetten ist, die mehr oder weniger stark miteinander zusammenhängen. Auch in dieser Theorie ist wieder nur von den "klassischen" Intelligenzkomponenten die Rede: von verbalem Verständnis, Leichtigkeit der Wortfindung, schlussfolgerndem Denken, räumlichem Vorstellungsvermögen, Gedächtnis, Zahlenverständnis und Auffassungsgeschwindigkeit. Nach diesem pluralistischen Konzept ist ein Mensch also nicht pauschal "intelligent" oder "unintelligent" - jeder hat in den verschiedenen Bereichen Stärken und Schwächen. Es ist übrigens nicht zufällig, dass in beiden klassischen Intelligenzkonzepten ähnliche Fähigkeiten als Komponenten der Intelligenz definiert werden. Der Hauptgrund dafür ist, dass genau diese Fähigkeiten mit relativ einfachen Tests gemessen werden können. Kritiker spotten deshalb gerne: "Intelligenz ist das, was Intelligenztests messen."
Andere Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen oder kluger Umgang mit anderen Menschen sind viel schwerer in einem standardisierten Verfahren erfassbar. Trotzdem fordern viele Intelligenzforscher, dass die emotionale und die soziale Intelligenz in die Tests integriert werden sollten.


Multiple Intelligenzen

Eine der modernsten und wohl auch radikalsten Positionen vertritt der amerikanische Psychologe Howard Gardner. In seiner Theorie der "Multiplen Intelligenzen" hat er insgesamt acht menschliche Intelligenzen definiert und dabei auch so "exotische" Eigenschaften wie Bewegungsintelligenz und die Fähigkeit zum Erkennen und Klassifizieren natürlicher Objekte mit einbezogen (naturalistische Intelligenz). Gardner behauptet außerdem, dass einige dieser Intelligenzen prinzipiell nicht der Messung zugänglich seien.
Auch dieser neue Versuch, die menschliche Intelligenz in einer Definition zu fassen zu bekommen ist sicherlich nicht die Letzte. Aber auch wenn wir keine exakte, naturwissenschaftliche Beschreibung unserer intellektuellen Fähigkeiten finden, bleibt noch genug Raum, über sie zu staunen: Jeder Mensch ist ein komplexes Wesen und in seinen Möglichkeiten zu verstehen, planen und zu kommunizieren einmalig.

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ankasnow - 5. Jan, 09:21

hallo

ich bin wieder im lande und finde deinen beitrag cool, durch das foto wird man angasprochen den beitrag zu lesen. auf einmal sind alle beiträge viel länger als vorher...
bis dann und noch schöne freie tage!

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